Rockhoffs Hof
Rockhoffs Hof in Reeshoven war ursprünglich eine klevische Domäne, die um 1769 in Erbpacht gegeben wurde.
In der ältesten Nachricht über diesen Hof vom Jahre 1403 wird dieses Anwesen Der Hof zu Reddingshoven genannt. Hieraus kann wohl abgeleitet werden, daß es die frühere Bezeichnung für das spätere Reeshoven gewesen ist. Demnach kann also Reeshoven auch nicht auf Rees zurückgeführt werden, etwa in der Annahme, daß ein geistliches Stift zu Rees hier Grundvermögen besaß. Auch ist kein Rückschluß möglich auf die Bezeichnung Resthoven, obgleich das heutige Reeshoven nur ein Rest ist von dem, was es früher einmal war.
Die Geschichte des Hofes *1) zeigt, in welchen Maßen der Rhein bei der Verlagerung seines Strombettes ein Stück Land nach dem anderen weggerissen hat. 1403 wird die Größe des Hofes mit 53 Morgen preuß. angegeben. Etliche der zugehörigen Ländereien lagen unmittelbar am Rhein, andere in dessen Nähe. Nach der Karte von 1733 sind von den 53 Morgen noch etwa 34 Morgen vorhanden, 1761 noch 23 Morgen, 1816 gar nur noch 16 Morgen. Eine Landvermessung von 1837/1838 ergab für Rockhoffs Hof 11 Morgen 69 Ruten preuß. Infolge des Uferabbruchs mußte das Haus mehrmals weiter landeinwärts versetzt werden. Dies geschah schon vor 1733, dann wieder 1780. Zu der Zeit hatte Johann Heinrich Rockhoff den Hof in Erbpacht. Die Lage des 1780 errichteten Hauses zeigt die Karte von 1825 unter Flur II, Parzelle 308.
In diesem Haus wohnte von 1786 bis 1804 als Pächter Johann Albert Rühl genannt Rockhoff, der 1765 in Eppinghoven geboren wurde und dann im Jahre 1786 der Schwiegersohn des Johann Heinrich Rockhoff geworden war. 1798, so wird berichtet, hat er an dem Stall gemetzelt, die alte Pütt ausgebrochen, für 6 Reichstaler 52 Stüber eine neue gemacht, so auch ein Backhaus gebaut für 6 Reichstaler 21 Stüber und den vom Hochwasser besandeten Garten wieder gleichgemacht.
Nach einem Bericht vom 2. April 1830 ist das Haus bei der letzten Überschwemmung zum Teil verdorben, der Garten total vertrieben und besandet.
Am 18. August 1830 scheint das Haus durch die bei den Überschwemmungen erlittenen Schäden wertlos geworden zu sein; denn an dem genannten Tage einigen sich die Erben Rockhoff über die Verteilung der zum Hause gehörenden Grundstücke. Ein Haus wird dabei nicht erwähnt. Es ist dafür dann wohl ein neues Haus auf der Parzelle 313 errichtet worden.
1) HSTAD, Kleve Kammer. Akten Nr. 6078. — Regierung Düsseldorf, Akten Nr. 4821. — Kleve Lehen, Generalia 1.
Rockhoffs Hof (Familie Klein, Dammstraße)