Sprökskes van de Lüj - Rheindorf Mehrum

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Sprökskes van de Lüj

Ek sük en Perd an sett drop.
Ich suche ein Pferd und sitze darauf.

Ös et düster, mot Lech komme.
Ist es dunkel, muss Licht kommen.
Sorge für Helligkeit im Leben.

Van et Ärbeijen gonnt de bestguje Pärd kapott.
Vom Arbeiten gehen die besten Pferde kaputt.

Stronzen äs känn Konst.
Angeben ist keine Kunst.

Watt dänn Bur nit kennt, dat frätt hei nit.
Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.

Enen unehrlichen Penning frätt tien ehrliche ob.
Ein unehrlicher Pfennig frisst zehn ehrliche auf.

Denn Bäler verliert dök et Brot üt de Sak.
Der Bettler verliert oft Brot aus dem Sack.
Wer arm ist, hat oft auch noch Pech dazu.

En Suppsak ös en Selvmörder.
Ein Trinker ist ein Selbstmörder.

Schwatt ös ok en Klör.
Schwarz ist auch eine Farbe.

De Spatz en de Hand ös bäter as de Duf ob et Dak.
Ein Spatz in der Hand ist besser als eine Taube auf dem Dach.

Dat mot Jan weten, dorför ös hei Stürmann.
Das muss Jan wissen, dafür ist er Steuermann.
Im Zweifelsfall entscheidet der Chef.

Frätsäk wodden niet geboren, se wodden gemak.
Fresser werden nicht geboren, sie werden gemacht.

Lügen on Bedrügen send tweerliy.
Lügen und Betrügen sind zweierlei.

Bolderen schleet nit ahn.
Mit Gewalt arbeiten schlägt nicht an.

Ok en klen Füer glöhjt nor.
Auch ein kleines Feuer glüht nach.
Sei vorsichtig im Umgang mit Feuer.

De Geldsak on dän Bätelsak hangen dök an ene Dör.
Der Geldsack und der Bettelsack hängen oft an einer Tür.

En olden Oss verderw kenn Foor.
Ein alter Ochse verdirbt keine Furche.

Läge Käss gäwen dolle Köpp.
Leere Schränke geben tolle Köpfe.

Kender ärme nit, äwer se halen de Koppel kahl.
Kinder machen nicht arm, aber sie halten die Koppel kahl.

Wo de Müß sat send, dor schmek et Mähl better.
Wo die Mäuse satt sind, da schmeckt das Mehl bitter.

Wer Glök hät, sall nit idel wodden.
Wer Glück hat, soll nicht eitel werden.

Kritten kann me för Fruid on Pinn.
Kreischen kann man vor Freude und Schmerz.

Schöpkes brengen Dröppkes.
Schäfchen (Wolkenschäfchen) bringen Tropfen.

De beste Hölp ös de Eigenhölp.
Die beste Hilfe ist die Eigenhilfe.

Op kromme Fooren wäss mehr.
Auf krummen Furchen wächst mehr.

Wat en Schoster mäk, wöt met Füht geträjen.
Was ein Schuster macht, wird mit Füßen getreten.

Fasslowend hät de Düwel Kermes.
Fastnacht hat der Teufel Kirmes.

Völe Betjes baaten.
Viele Kleinigkeiten helfen.

En schöne Mull kann ok keffen.
Ein schöner Mund kann auch keifen.

Jedes Hüssken hät ok sin Krüssken.
Jedes Häuschen hat auch sein Kreuzchen.
Jedes Haus hat auch sein Leid.

En dummlang Geschäff brenk mehr in as en ärmlang Ärbejt.
Ein daumenlanges Geschäft bringt mehr ein als eine armlange Arbeit.

Flott geläw an selig gestorwen, ös denn Düwel et Handwerk verdorwen.
Flott gelebt und selig gestorben, so hat man dem Teufel das Handwerk verdorben.

De Rhinn hat tweemol Gönsitt.
Der Rhein hat zwei Uferseiten.

Wejenfläuten holden nit lang.
Weidenflöten halten nicht lang.

Fottens gedohn, ös gau ferdig.
Sofort getan, ist schnell fertig.

Broken ös ok Brot.
Krümel (kleine Brocken) sind auch Brot.

Hei wet nit wor de Gloken hangen.
Er weiß nicht wo die Glocken hängen.
Er ist ein unwissender Großsprecher oder Wichtigtuer.

Van andere Lüj Laer ös guj Riemen schnien.
Von anderer Leute Leder ist gut Riemen schneiden.

En Bett mot ok rümlech sin.
Ein Bett muß auch räumlich sein.
Wie man sich bettet, so schläft man.

Dören kann nie op an tu maken.
Türen kann man auf- und zumachen.
Versage niemandem Hilfe.

En Kruttbotteram ös bäter as garnex.
Ein Krautbutterbrot ist besser als gar nichts.
Sei bescheiden und zufrieden.

Den Herrgott stüwt de Böm, bevör se ön de Hemmel wassen.
Der Herrgott stutzt die Bäume, bevor sie in den Himmel wachsen.

Wonschkender hauen ok dornäwen.
Wunschkinder hauen auch daneben.
Nicht alle Wünsche (Träume) werden wahr.

Öm en Flus mot ene Mur sin.
Um ein Haus muss eine Mauer sein.
Eigene Angelegenheiten sollte man nicht preisgeben.

En guje Fleut pipt ok all ess.
Eine gute Flöte piept auch mal.
Nicht jeder Ton spricht an.

En Krüss hät vier Enden.
Ein Kreuz hat vier Enden.
Ein Unglück kommt selten allein.

Ok en Esel kann me bruken.
Auch einen Esel kann man brauchen.

Op en Poss häut me met en Hamer.
Auf einen Pfahl schlägt man mit einem Hammer.
Gewalt hilft manchmal zur Festigkeit.

En Möhlenrad löpt bowen an onder.
Ein Mühlenrad läuft oben und unten.
Manches geht zweierlei.

Hät en Floh gebeten, höppt hei fott.
Hat ein Floh gebissen, hüpft er fort.
Wurde scherzhaft gesagt bei enttäuschter Liebe.

Den Düwel mot me ok mol ene Kaerz ansteken könne.
Dem Teufel muß man auch mal eine Kerze anstecken können.
Scheue den Teufel nicht, sei dem Teufel überlegen.


Quelle: Franz Rhiem

 
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