Denkmal Rheinüberquerung
Für ein Dorf wie Mehrum gibt es sicherlich nicht viele historische Ereignisse, auf die es zurückblicken kann. An eines soll aber an dieser Stelle erinnert werden. Es ist der Rheinübergang der Alliierten vom 23. auf den 24. März 1945.
Ein durchbrochener kleiner Deich und ein Steinblock auf einem Fundament erinnern vor der Mehrumer Friedenseiche an ein denkwürdiges Ereignis, das auf einer bronzenen Tafel auf dem Stein schriftlich festgehalten wurde:
"Zur Erinnerung an den Rheinübergang , durch die 9. US Army in der Nacht vom 23. zum 24. März 1945 bei Stromkilometer 803,5".
Unter dem Namen "Operation Plunder" gelang britischen, kanadischen und amerikanischen Truppen die Überquerung des Rheins zwischen Emmerich und Dinslaken. Sie beinhaltete die "Operation Flashpoint", die das Ziel hatte, auf der rechten Rheinseite zwischen Wesel und Walsum einen Brückenkopf zu errichten. Am 23. März 1945 leiteten die Soldaten der 9. US-Armee den Übergang des Rheins mit Artilleriefeuer und massivem Raucheinsatz ein, setzten Schwimmpanzer ein und standen am 24. in den frühen Morgenstunden bei Rheinkilometer 803,5 in den Mehrumer Rheinwiesen.
Zwei Pontonbrücken wurden über den Fluß gebaut, eine für den Hin- und die andere für den Rückweg. Die Alliierten rissen eine Schneise in den Rheindeich, und legten eine Straße an, die man im Volksmund „Amiweg" nannte und von den Rheinwiesen bis zur Alleestraße, der heutigen Schloßstraße, reichte. Dafür wurde das Material aus der Ruine von Haus Mehrum verwendet. Das Adelshaus war durch das Artilleriefeuer schwer getroffen und wurde 1965 endgültig abgerissen. Der Amiweg bestand noch bis zur Auskiesung am Rheinufer.
Viele Bewohner waren bei den ersten Angriffen von der anderen Rheinseite geflüchtet. Als die Überquerung stattfand, waren nur noch 17 Menschen in Mehrum.
Die alliierten Truppen marschierten von Mehrum aus weiter Richtung Voerde und Hünxe.
Seit 2005, dem 60. Jahrestag, erinnert dieses Denkmal, von der Gilde Mehrum errichtet, an die Rheinüberquerung der Alliierten.
Quelle: Wilhelm Hüser