Der zuvor genannte Johann v.d. Eyck, Dietrichs Sohn, hat Haus Mehrum mit all seinem Zubehör verkauft an
Dietrich v. Hackfort *1)
Dieser wird 1454 mit Rönskens Hof zu Voerde belehnt. Vielleicht darf man annehmen, daß der Übergang von Haus Mehrum in seinen Besitz auch um diese Zeit geschehen ist. Sein Nachfolger ist
Gerrit v. Hackfort,
der im Jahre 1458, Donnerstag nach Ostern, den Rönskens Hof zu Lehen empfängt. Am 17. April 1458 wurde er zum Amtmann von Huissen ernannt, nachdem er 1.000 Rheinische Gulden, welche der Herzog von Kleve dem Vorgänger schuldete, abgelöst hatte. Als seine Erben werden die Gebrüder Derk, Jakob und Zander v. Hackfort genannt.
Zander v. Hackfort
Geistlicher im Kloster Hamborn, verpachtet am 26. November 1479 den Eheleuten Johann v.d. Eyck und Katharine zu Leibgewinnsrechten ein Pachtgut, genannt Bett Koepers Gut, im Kirchspiel Götterswick (vergl. Beschreibung zuvor bei Johann und Katharine Eyck.*2) 1487, am 10. Oktober, verkauft er vor dem Richter Johann Pauwe, den Schöffen Wilhelm op der Orden, Gerrit Claus, Johann in gen Raem, Brun opten Nyenkamp sowie dem Boten Maes Stallmann, alle dem Gericht Götterswick zugehörig, an die Gildemeister Gyse van Mehrheim (Mehrum) und Hermann an gen Ende "zu Behuf des zeitlichen Priesters an dem Altar der St. Georgsgilde in der Kirche zu Götterswick einen Teil seines väterlichen Erbes (van synen patrimonio erv en gude), nämlich die Hälfte des Wonyngschen Kamps, gelegen hinter Worm-Götterswick, grenzend mit einer Seite an dem Land des Klosters Hamborn, schießend mit einem Ende auf die Momm (Monne!) und mit dem andern Ende an den Besitz des Stifts Rees". *3) Es handelt sich um eine Weide, die in der Karte von 1733 unter Fol. X Nr. 98 verzeichnet ist.
Zander v. Hackfort scheidet am 13. Mai 1487 aus dem Kloster Hamborn aus, weil er sich den neuen Bestimmungen nicht unterwerfen will; ebenso hat sich Heinrich v. Wienhorst entschieden. *4)
Die Gebrüder Jakob und Dietrich v. Hackfort
verkaufen 1487, am Tage Johannes des Täufers, dem Konvent des Beginenklosters Marienkamp zu Dinslaken die nachfolgenden Güter.
1. Eine Weide zu Mehrum, der grote Schlag genannt, schießend mit einem Ende auf die Momm, mit dem andern auf die Straße, die von den Kempen geht, mit einer Seite grenzend an Besitz des Heinrich v. Worm-Götterswick, mit der andern Seite längs der Stege. (Die Weide ist in der Karte von 1733 unter Fol. XI Nr. 12 verzeichnet. Über die Momm führt eine Brücke).
2. Eine Katstätte, die zur Zeit Derrick van Ettwich bewirtschaftet. Sie liegt einerseits der Straße, die durch das Dorf (Mehrum) geht, andererseits neben Besitz der Abtei Kamp, stößt mit beiden Enden auf die Straße. (Diese Katstätte wird 1661 Bongerts Kate genannt).
3. Eine Katstätte, die zur Zeit von Johann op der Stege bearbeitet wird, mit einem Garten bei Bewers Gut, gelegen zu Mehrum. Diese Kate lag in dem Winkel zwischen Kirchstraße und Weberstraße am Eingang des Dorfes Mehrum. Das Gelände wurde auch Gestkamp genannt, und das angrenzende Bewers Gut hieß Giesen Hof. Auf dem Gestkamp stand dort, wo die beiden Straßen zusammentrafen, ehemals ein Hagelkreuz. Um 1661, als das Kreuz längst entfernt und auch die Erinnerung daran verflogen war, wurde diese Ecke An dem Hagdorn genannt.
4. Eine Katstätte, die Hermann Holtkamp unter hat und in Mehrum liegt. Diese Katstätte wurde später als Hülter oder Hölters Kate bezeichnet. 1598, „in den schweren Kriegszeiten", hat das Kloster Marienkamp sie an Gisbert Eicks verkauft. Sie lag Wennen Hof gegenüber.
5. Ein Stück Saatland des Derrick Kees, gelegen im Rheinfeld.
6. Ein Stück Saatland, das vor Arnd Schomekers Haus liegt, das derselbe unter hat.
7. Das Gut op den Dick, das Henrik op den Dick unter hat. Dieses Gut lag bei der Kirche zu Götterswick in der Nähe eines Deiches, der sich westwärts des heutigen Dorfes Götterswickerhamm befand, zwischen den Ländereien des Johann v. Loete auf Haus Götterswick und von Johann v. Worm-Götterswick. Am 12. März 1515 verpachtete der Konvent des Klosters Marienkamp dieses Gut, das 1 Mudsaat groß war, mit einigen anderen Landstücken am Deich an die Eheleute Henrick op den Dick und Heesken zu Leibgewinnsrechten für 3 Malter Gerstenkorn.
8. Ein Stück Land, das Johann Isermann unter hat. Am 28. September 1359 ist vermerkt, daß Johann v. Loete diese Kate besitzt und von Arnd an den Isern bewohnt wird. Sie liegt im Dorf Götterswickerhamm.
9. Vier Morgen Land, das Heinrich op den Sande unter hat. Ein Gerd uppen Sande wurde schon vorstehend erwähnt (vergl. die Beschreibung zu Dietrich v.d. Eyck unter 1400).
10. Das sämtliche Gut, über welches Johann Eycks derzeit verfügt.
11. Das Gut der Stinn Wennen, von dem sie 1 Malter Roggen, 12 alte Boddreger, 1 Pfund Wachs und 6 Hühner als Pacht abführt. Hier handelt es sich um die Halbscheid des Wennen Hof. Die andere Hälfte kaufte das Kloster Marienkamp 1492.
12. Das Land, welches Wessel Kalthoff zu Lutteken Vörde unter hat und 24 alte Boddreger und 2 Hühner als Pacht einbringt. Lutteken Vörde (auch Ludgen Voerde) findet sich auf der Kate von 1733 unter Fol. VI Nr. 88 eingezeichnet. Das Land liegt nördlich der neuen Hildingstraße.
13. Land, welches Helmich op Wevelenberg zu Hünxe für 1 1/2 Malter Roggen in Pacht hat.
Diese Güter, teils in der Bauernschaft Mehrum, teils im Dorf Götterswick (wie z. B. die Nr. 6, 7 und 8) gelegen, sind Vogtgüter des Klosters Deutz und Zinsen in das Schweinebier (s. später die Beschreibung zum Latengericht).
Sander v. Hackfort, ein Herr zu Hamborn, ist Mitsiegler dieses Verkaufs. Die Verkäufer haben dann auch weiterhin gebeten, daß der ehrbare Jordan v. Loete, Herr auf Haus Götterswick und Schulheiß des Hofes der Herrn von Deutz, wie auch Wilhelm Poyck (Wilhelm Podix auf Haus Löhnen) ihre Siegel unter diese Urkunde hängen. *5)
Dietrich v. Hackfort
Er wurde 1485 mit Rönskens Hof belehnt. 1486, auf Freitag nach Ostern, verkaufte er dieses Lehen an Johan v.d. Kapellen auf Haus Wohnung. 1487 veräußert er Haus Mehrum mit allem Zubehör an Joist v. Lasalle und dessen Frau Johanna Herynx und deren Mutter Jutta Herinx. In dem Verkaufsakt, der vor dem Gericht Götterwick abgeschlossen wurde, sind folgende Grundstücke angegeben: *6)
1. Der Herrenhof achter die Straße,
2. der Garten des Hausmanns,
3. ein Stück in der Laeck,
4. neben dem Kerkweg opter geest,
5. der Stoppelacker,
6. an Geeskes cloet,
7. die hemmel cloet,
8. opten rhynhemschen Weg,
9. die bysengraeff,
10. die sandige Morgen,
11. die hulledoernsche halve Morgen,
12. die Daelacker,
13. die brede Morgen aver den berckschen Weg,
14. die lange Morgen op Hoffmanns Werde,
15. die grote Hynxacker opte lantweer,
16. in rynfeld op keyserkamp,
17. opte hamsteg,
18. opte putacker,
19. aver die kuel in Heinrich Wennen wert,
20. opte kuel,
21. ein Sael in Holtkamps Garten,
22. ein Stück Land die bygenberg,
23. baven de hagelcruys,
24. die Krophyn,
25. in der doernte,
26. in der doernte opte greffacker,
27. die katarytsche seal,
28. in der doernte up de rynhemsche Weg,
29. Land mytter stelte,
30. die brede cloet aver den rynhemschen Weg,
31. den anwendigen acker,
32. neun mudseat ebenda,
33. opte lange Morgen,
34. die clean aterbeet,
35. die grote Hövel aver den Berkschen Weg,
36. opte monnekamp opt die wisden,
37. by rynhem op de boem,
38. aver die lantweer opten cleynen grynt,
39. de katbrysch sael opte kuel,
40. das Stück, das Bernt v.d. Eeck unter hat,
41. zwei Gewalten (Anteile) im Hünxer Wald,
42. 3 1/2 Schlag auf dem Hiesfelder Wald,
43. zwei Schläge gegenüber Haus Mehrum neben Land der Herren vom Kloster Kamp und neben Land der Abtei Deutz, welches Teelken Wonneberchs zu Wesel zu Pfand hat und durch den Käufer gelöst werden können.
Unter den Verkauf fällt auch die Kirchenbank in der Kirche zu Götterswick, die zum Haus Mehrum gehört. *7)
Zu dem Geschlecht v. Hackfort ist noch zu erwähnen, daß eine Bartruid v. Hackfort mit Derk v. Bellinghoven verheiratet war. Deren Tochter Elisabeth v. Bellinghoven vermählte sich 1451, den 6. Juni, mit Hermann v. Loete, Inhaber der Lehen Haus Götterswick und Haus Voerde.
Nachsatz.
Im Jahre 1492, auf Allerheiligen, wird belehnt Jakob v. Hackfort mit zwei Stücken Land, die nebeneinander liegen. Das eine davon ist 7 Morgen und das andere 5 Morgen groß. Das Land ist abgegraben von einem Wardt, genannt das Grafenwardt, und ist gelegen bei Ange....? Mit diesem Land waren Otto v. Hessen und Gerriet v. Hackfort, Vater des Jakob, sowie Derrick (Dietrich) v. Hackfort, Bruder des Jakob, belehnt. Derrick ist in demselben Jahr gestorben. *8)
1) Archiv Haus Mehrum.
2) HStAD, Kloster Marienkamp zu Dinslaken, Urkunden Nr. 67.
3) Kirchenarchiv Götterswickerhamm. Urkunden.
4)HStAD, Kloster Hamborn, Urkunden.
5) Ebd., Kloster Marienkamp zu Dinslaken, Urkunden Nr. 188 und Akten Nr. 18.
6) Ebd., Kloster Marienkamp zu Dinslaken, Akten Nr. 32.
7) Archiv Haus Mehrum, B 111 26.
8) HStAD, Kleve Lehen, Generalia, Bd. 4.