Geschichte der Gildeschule - Rheindorf Mehrum

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Die Geschichte der „Gilde"-Schule zu Mehrum

Nach den Aufzeichnungen in dem von den Gildemeistern zu Mehrum geführten Rechnungsbuch bestand die Schule zu Mehrum bereits im Jahre 1694. In den Aufzeichnungen von Lehrer Küpperdamm, 1825 - 1875, hat die Schule urkundlich schon 1692 bestanden.
Als Unterrichtsraum diente eine Schulstube, deren Instandhaltung der Mehrumer Gilde oblag. Im Gildebuch befinden sich Aufzeichnungen zur Schule Mehrum, die unter dem Abschnitt Unterhaltung einer Schule der Abhandlung „Die Mehrumsche Gilde" aufgeführt sind. Hier ist auch einiges zur Besoldung des Lehrers ausgeführt.

Von den Lehrern zu Mehrum:

PETER DYCKHÖFFER, gebürtig aus Gahlen, ist 1695 Lehrer in Mehrum.
JÖRGEN. Er erhält 1703 von der Gilde 6 Schilling Lehrergehalt.

HEINRICH RUDOLPH, gebürtig aus der Stadt Tönning in Holstein, war zunächst Soldat in einem schweizerischen Regiment in französischen Diensten. Er ist der Sohn eines Predigers, etwa 30 Jahre alt, wird 1712 in der Kirche zu Götterswickerhamm konfirmiert. 1714 heiratet er, da er nun schon einige Jahre Schulmeister in Mehrum ist, Styn Bußmann aus Holthausen, Tochter des Heinrich Bußmann. 1715 stirbt Styn Bußmann an Kindbettfieber. 1716 ist vermerkt: Heinrich Rudolph ist bei einer Taufe in Mehrum Taufzeuge.

JOHANN GOTTLIEB SIEGEL aus Freistadt in Schlesien ist 1732 Lehrer in Mehrum, 1733 in Ossenberg, hernach wieder in Mehrum. Er heiratet 1733 Jenneken an gen Krüß aus Mehrum. 1737 wird den Eheleuten ein Sohn geboren. Als Beruf des Vaters wird angegeben Schulmeister in Mehrum.

JOHANN HEINRICH WALLRAFF, 1733 Lehrer in Mehrum, 24 Jahre alt, wird 1733 konfirmiert.

JOHANN ANDRIES STRESOW, Sohn des Pastors in Groß-Meilen in Pommern, ist 1739 in Mehrum. Er heiratet 1740 Ältgen Krüsken, die Tochter des Kornelius Krüsken in Mehrum. Bei der Proklamation legt der Bräutigam einen Schein von des Herrn Generals Baudissin Hand vor, daß er 1733 seinen Abschied genommen hat, nachdem er 7 Jahre bei der sächsischen Karabinergarde gedient hat. Im Herbst 1742 verließ Stresow seine Familie und ging nach Ostindien.

ANTON WARDEMANN, geboren 1710 in Speilen, ist 1751 unter dem Namen Anton Lepeler als Schulmeister in Mehrum angegeben, stirbt 1753 als Anton Wardemann genannt Lepeler.

HERMANN TATEN, geboren 1719 in Löhnen, gestorben 1793, war von 1757 bis 1764 Schulmeister in Mehrum.

BARTHOLD JORIS, Sohn des Wirtes und Ackerers Barthold Joris in Götterswickerhamm, geboren 1749, betreut von 1770 bis 1774 die Schule zu Mehrum, findet sich 1781 als Lehrer der lutherischen Gemeinde in Dinslaken, und dieses auch noch 1817.

JOHANN WITTENSCHLÄGER, Schulmeister in Mehrum in der Zeit von 1777 bis 1785. Er scheint in seiner Schulgemeinde beliebt gewesen zu sein, denn er wird oft zum Taufzeugen gewählt. Während seines Wirkens in Mehrum ist ein Johann Heinrich Wittenschläger Lehrer in Spellen, der bis 1764 in Löhnen amtierte.

BENJAMIN BÖNNEKEN, 1786/1787 Schulmeister in Mehrum. Er wurde 1762 in Hünxe geboren, war ein Sohn des dortigen Lehrers Johann Wilhelm Bönneken, versah von 1800 bis 1813 die Schule in Löhnen und wurde 1813 Polizeidiener der Bürgermeisterei Götterswickerhamm.

JOHANN ALBERT BECKER ist 1791/1792 Lehrer in Mehrum, dann bis 1801 Lehrer in Krudenburg, später in Hamminkeln.

BERNHARD EICKHOFF, Sohn des Lehrers Adolf Eickhoff in Voerde, geboren 1778, ist Lehrer in Mehrum von 1792 bis 1795, dann in Spellen von 1795 bis 1843, daselbst 1846 gestorben.

JAKOB BONGERT, gebürtig aus Damm, Kirchspiel Drevenack, wirkt in Mehrum von 1795 bis 1798, wird dann zum Lehrer in Voerde berufen.

BERNHARD TENBERGEN war in Mehrum Lehrer von 1799 bis 1801. Von ihm wird berichtet, daß er den bei den Bauern dienenden armen Soldatenkindern des Abends besonderen Unterricht erteilte. Für jedes Kind zahlt ihm die Gilde 20 Stüber. Als Johann Albert Becker (siehe oben) seine Stelle in Krudenburg aufgab, wurde Bernhard Tenbergen zu seinem Nachfolger daselbst berufen.
Nach dem Fortzug des Bernhard Tenbergen bemühten sich die Mehrumer Hausväter, einen neuen Lehrer zu bekommen, jedoch vergeblich. Damit ihre Kinder nicht ohne Unterricht blieben, ließen sie diese von einem Knaben, dem GERHARD RISSEL aus Götterswickerhamm, betreuen. Erst im Sommer 1803 konnten sie wieder einen neuen Lehrer einstellen, nämlich Wilhelm Bongert.

Johann Heinrich Walraff wird Pfingsten 1733 konfirmiert. Die Kopie zeigt eine Eintragung in das Konfirmationsregister mit dem abschließenden Vermerk „Johan Henrich Walraff, alt 24, schulmeister in marm".
 
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